Dienstag, 11. November 2008

Erfahrungsbericht

Jaaa...das mit unsrem Internet läuft nicht rund im Moment^^
Ich bin grad krank und möchte einfach nur schlafen, deshalb schwing ich hier jetzt keine großen Reden, sondern stell meinen Erfahrungsbericht für meine Entsendeorganisation hier rein...joa, dann könnt ihr euch ein Bild machen:)
Was ich sonst so erlebe...das kommt wann anders:)


Nun bin ich hier, hier in Athen, der Hauptstadt von Griechenland, mittendrin, in meinem EVS und mittendrin im Leben!

Doch bis zu diesem Zeitpunkt, wars nicht immer ganz einfach.

Die Phase zwischen konkreter Entscheidung den Europäischen Freiwilligendienst zu machen und mit dem Flugzeug durchstarten in einen neuen Lebensabschnitt war geprägt von unendlich vielen Motivationsschreiben, Lebensläufen und Projektbeschreibungen. Doch es lohnt sich!

Ich gehe ins Ausland! Ja, das wusste ich schon länger, aber konkret für den Europäischen Freiwilligendienst habe ich mich im Dezember letzten Jahres entschieden. Doch, was ist eine Entsendeorganisation, ein Aufnahmeprojekt und wieso kostet mich das Ganze nichts?! Ja, ich habe lange, aber ohne „Erfolg“ nach einem Haken gesucht...

Die Suche nach einer Entsendeorganisation war einfach, da hatte ich mit meinem Aufnahmeprojekt schon mehr Probleme. Viele Projekte, die ich angeschrieben habe, haben sich erst gar nicht gemeldet oder es kam erst auf eine zweite Anfrage eine Rückmeldung. Es ist wirklich ermüdend, denn man schickt sämtliche Motivationsschreiben und unzählige Lebensläuft, füllt etliche Fragebögen aus, um nicht einmal eine Antwort zu kriegen. Meine Deadline war der 1.Juni und Ende Mai hab ich eine Zusage von meinem Projekt bekommen. Damit war die Warterei aber noch lange nicht zu Ende…Noch musste ja die EU das Ok geben. Ende August kam dann auch die Zusage von der EU und mein EVS stand fest. Es war ein Wechselspiel der Gefühle, plötzlich ging alles ganz schnell: Das Ausreiseseminar in Weimar, die abgeschlossene Versicherung, der gebuchte Flug. Vieles musste geregelt werden und wirklich realisiert hab ich das Ganze erst am Tag meiner Abreise…

Am 30.09.08 bin ich hier angekommen. Raus aus dem behüteten Leben „Zuhause“. Raus aus der elterlichen Obhut. Weg von Freunden, Bekannten, Familie. Rein in ein neues Leben, von dem ich keine Ahnung hatte, was mich hier erwartet. Ich wusste nur total praktische Dinge: Wie ich lebe. Wo ich arbeite und Was ich arbeite. Mehr nicht..und wenn ich mir das so überlege, kam doch alles ganz anders als in meinen VorstellungenJ

Mich erwartete eine 3 Zimmer Wohnung im Herzen Athens und 3 Mitbewohner, aus Makedonien, Spanien und Finnland. Später kam dann noch Jana, aus Tschechien dazu. Internationale WG mit kulturellen Unterschieden, Problemen und Zusammenhalt. Die Wohnung war zuerst ein kleiner Schock und auch die große Stadt war zu viel für mich und ich wollte nur noch weg. Doch nun habe ich mich eingelebt, die Wohnung gefällt mir inzwischen total gut und auch das „ Zimmer teilen“ ist kein Problem mehr.

Vom 6.10 – 11.10. (also bereits eine Woche nach meiner Ankunft hier) hatten wir ein „On – arrival Seminar“, an dem alle neuen Freiwillige aus ganz Griechenland teilgenommen haben. Wir waren in einem Hotel, hier in Athen untergebracht, hatten ein super Programm und leckeres EssenJDas Wichtigste war sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen und kennenzulernen, zu merken, dass man nicht alleine ist und es viele andere gibt, denen es genauso geht, weit weg von „Zuhause“. Zuhause setze ich deshalb in Anführungszeichen, weil mein Zuhause jetzt hier ist und Deutschland eben ein anderes „Zuhause“ ist.

Ich arbeite 5 Tage pro Woche in einem Wohnheim für Behinderte, jeweils 4 Stunden. So kann das Leben eines Freiwilligen aussehen, muss es aber nicht. Ich kenne auch andere Freiwillige, die 7 Stunden pro Tag arbeiten…aber der Normalfall ist, dass man mehr Freizeit hat (zumindest hier in Griechenland). Denn EVS heißt nicht „arbeiten“ in dem Sinne…es heißt „kulturelles Lernen“, da ist es genauso wichtig zu lernen, dass man hier Frappé trinkt und nicht normalen KaffeeJ

Zu den rechtlichen Dingen, die einen EVS Volunteer interessieren:

Man hat grundsätzlich 2,2 Tage pro Monat Urlaub. Das heißt, wenn ich meinen Freiwilligendienst 10 Monate lang mache habe ich 22 Tage Urlaub. Wie das mit den Urlaubstagen gehandhabt wird ist unterschiedlich. In machen Organisationen eben strenger, während andere auch mal ein Auge zudrücken, wenn man das „Gastland“ erkunden möchte.

So lebe ich hier, in einer Stadt, in der immer etwas los ist. Was am Anfang schockierend und seltsam war fange ich nun an zu lieben. Vieles, was am Anfang schier unmöglich schien, habe ich bereits gemeistert. Ja, es gab Tage, an denen ich einfach nach Hause wollte, aber diese Phase habe ich überstanden und nun kann ich die Zeit hier genießen und ich freue mich auf die nächsten Monate und habe schon jetzt das Gefühl, nicht lange genug hier sein zu können…Naja…den Großteil hab ich ja noch vor mir. Ich lächle, wenn ich daran denke:)

So long...noch ein starker Monat, dann mach ich Kurzurlaub "Zuhause"...freu mich auf euch!!!

4 Kommentare:

biba hat gesagt…

weisst du eigentlich, dass ich um die 45-50 h die Woche arbeite, nur 14 Tage Urlaub hab in 12 Monaten, und einmal die Woche ins College muss, einmal im Monat auf so ein dummes Au Pair treffen...ich beneide dich alte:)

Vanillschote hat gesagt…

Na, was meinst warum ich EVS mache und kein Au Pair;P

Anselm. hat gesagt…

Wisst ihr beide, dass ich hier so viel Urlaub habe wie ich will - so viel oder wenig arbeiten kann wie ich will...und das auch noch wo ich will???

:P

DAS MUSSTE JETZT SEIN :D

Vanillschote hat gesagt…

Hmm...aber Kiwianselm, weißt du eigentlich, dass ich hier kein eigenes Geld brauche???
so...DAS musste sein:) Hehe.
Ach...wir ham doch alle ne geile Zeit grad:)